»Portorož war Reininghaus«
Dass Portorose der am raschesten expandierende und florierende Ort des österreichischen Küstenlandes wurde, verdankte es Hans Reininghaus. Dies und viele weitere Details aus seinem Leben in der Geschichte „Zurück in eine glänzende Zukunft“ der Autorin Christine Casapicola.
»Als Hans von Reininghaus Anfang des 20. Jahrhunderts beschloss, in Portorose Nägel mit Köpfen zu machen, fand er ideale Bedingungen vor. Die touristische Infrastruktur steckte noch in den Kinderschuhen, was aber auch bedeutete, dass genug Platz vorhanden war, um sich zu verwirklichen. Die windgeschützte Lage der Bucht von Portorose, die Nähe zur Großstadt Triest und die Anbindung an die Parenzana-Bahn überzeugten Hans und ließen ihn ordentlich Geld in die Hand nehmen und investieren. Eine gewisse Affinität zum Küstenland lag dabei in der Familie. Hans’ Mutter besaß in Abbazia die Pension Quisisana. Er selbst war mit einer Triestinerin verheiratet und schon seit längerem Aktionär der ortsansässigen Kurgesellschaft. Die eigentliche Ära Reininghaus begann für Portorož im Jahr 1907. …. Hans von Reininghaus holte den Architekten Johann Eustacchio aus Wien, entwarf aber auch selbst Pläne und viele Details, wie zum Beispiel die Luster in den Appartements. …. Die Geschichte des Palace-Hotels begann eigentlich schon im Jahr 1891. In diesem Jahr hatte man die alte Sodafabrik von Portorose abgerissen und stattdessen das Portorose-Hotel gebaut. Es wurde von einer Kurgesellschaft mit mäßigem Erfolg betrieben. Gute fünfzehn Jahre später beschloss Hans von Reininghaus, dies zu ändern. Reininghaus, bis dahin Minderheitsaktionär, übernahm die Kurgesellschaft und änderte den Namen auf »Portorose-Aktiengesellschaft«. Der Verwaltungsrat wurde mit Freunden besetzt und das Kapital um 1.750.000 Kronen erhöht. Zunächst sollte das alte Hotel großzügig ausgebaut und aufgestockt werden. Doch als das Dach des alten Portorose-Hotels abgetragen wurde, erkannte man, dass die Grundmauern viel zu schwach für ein weiteres Stockwerk waren. Es blieb nichts Anderes übrig, als das alte Hotel abzureißen und komplett neu zu bauen. …. Zwei Jahre später, im August 1910, wurde das neue Palace-Hotel feierlich eröffnet. …. Der hundert Meter lange, fünfstöckige Bau habe bei der Eröffnung im Jahr 1910 als das größte, vornehmste und modernste Hotel an der österreichischen Riviera gegolten. …. Tatsächlich florierten die Geschäfte der Portorose-Aktiengesellschaft und das Unternehmen expandierte im gesamten Küstenland. In Abbazia kaufte die Gesellschaft das bis dahin im Privatbesitz der Familie Reininghaus befindliche Hotel Quisisana. In Portorož betrieb sie neben dem Palace mit viel Erfolg das Hotel Riviera und die Villa San Lorenzo. Hans von Reininghaus war auch die treibende Kraft bei der Eröffnung des Spielcasinos.« …. Auszüge aus Wiedersehen im Küstenland