August

August Johann Nepomuk Ritter Mautner von Markhof / 2.5.1843 – 7.8.1883

Nach Abschluss eines Studiums der Rechtswissenschaften trat der junge Doktor Juris in das k.k. Handelsministerium ein. Im 29. Lebensjahr heiratete er am 18. Mai 1872 in der Pfarre St. Augustin in Wien die bildhübsche Elisabeth „Elise“ (1852 – 1927), die einzige Tochter des Eisenindustriellen Anton Ritter Fischer von Ankern und seiner Gemahlin Maria, geb. Ebner von Ebenthal. Das junge Paar lebte zunächst vorwiegend in Baden bei Wien, wo ihnen Sohn Oskar (1873, verstarb wenige Wochen nach der Geburt) und Tochter Elfriede (1875 – 1952) geboren wurden. Sohn Bruno (1877 – 1921) kam in Wien zur Welt, wo das Paar in der Zedlitzgassse 4, im 1. Wiener Gemeindebezirk residierte, wobei sie auch einige Jahre in Berlin verbrachten.

Über den jüngsten Sohn und das achte Kind von Adolf Ignaz und Julie Marcelline ist leider nur relativ wenig überliefert worden. Sein Charme und seine Eleganz sind jedoch in Erinnerung geblieben ebenso wie der Umstand, dass diese Eigenschaften ihre Wirkung auf die holde Weiblichkeit dieser Zeit nicht verfehlt hatten.

Unglücklicherweise fand Augusts Leben im Alter von nur 40 Jahren ein viel zu frühes Ende. Als er im Jahre 1883 in Wien verstarb führte sein Totenschein „Hirnlähmung“ als Todesursache an. Er beendete jedoch sein Leben freiwillig, indem er sich aus dem Fenster stürzte.

Sechs Jahre nach dem viel zu frühen Ableben von August vermählte sich Elise ein weiteres Mal, mit dem bayrischen Offizier und späteren Generalmajor Albert Freiherrn von Speidel. Die heute ausgestorbene Familie von Speidel war ein altes steirisches Adelsgeschlecht (mit dem Prädikat von Vattersdorff zu Adlerskron), das seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts in den Diensten der Wittelsbacher stand. Albert genoss die besondere Wertschätzung des Prinzregenten Luitpold, der nach der Absetzung und dem Tod Ludwigs II. das Königreich Bayern noch einmal zu einer in vieler Hinsicht strahlenden Blüte brachte (der Vater Alberts war bereits bayrischer General und Hofmeister beim Prinzregenten gewesen). Luitpold ernannte Albert von Speidel nach Beendigung seiner brillanten militärischen Karriere im Jahre 1905 zum Generalintendanten der bayrischen Hoftheater und Hofmusik und machte ihn damit zu einer zentralen Figur des damaligen äußerst aktiven Münchner Kulturlebens. Albert und Elise spielten bei Hof und in der Münchner Gesellschaft der Jahrhundertwende eine nicht unbedeutende Rolle, umso mehr als Elise viele Jahre Hofdame bei Erzherzogin Gisela von Österreich war, der Tochter des österreichischen Kaiserpaares, die mit dem zweitältesten Sohn des Prinzregenten, dem Prinzen Leopold von Bayern, verheiratet war. Die besondere Wertschätzung des Prinzregenten sowie des Prinzen Leopold und der Prinzessin Gisela hat auch auf Elfriede und Bruno ausgestrahlt, die beide die entscheidenden Jahre ihrer Jugend in der Atmosphäre des Münchner Hofs verbracht haben. Elise war auch sehr darum bemüht, ihren beiden Kindern aus erster Ehe eine strenge und den damaligen Idealen entsprechende Erziehung angedeihen zu lassen und sie mit Mitgliedern angesehener bayrischer Familien zu verheiraten.

Von den und für die Nachkommen von August & Elisabeth Fischer von Ankern