Karlmann Georg Gustav Peter Mautner Markhof / 14.2.1925 – 29.1.2001
Karlmann „Bili“ wurde als jüngstes der sieben Kinder von Emilie „Emy“ und Georg II. Anton Mautner Markhof in Wien geboren. Aufgrund des großen Altersunterschiedes zu den fünf älteren Geschwistern wuchs er in erster Linie gemeinsam mit seinem um zwei Jahre älteren Bruder Peter und teilweise auch mit seinem etwas jüngeren Neffen Georg IV. J. E. auf. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er im sogenannten Mautner Schlössel, heute Bezirksmuseum Floridsdorf. Sein Vater starb im Jahr 1934 und obwohl Bili damals noch sehr jung war, hat ihn die Persönlichkeit seines Vaters, insbesondere was Anstand und Ehrlichkeit betrifft, zeitlebens sehr geprägt.
Gymnasium und Matura absolvierte er in der Schule in der Kandlgasse. Da er aufgrund einer Magenresektion für kriegsuntauglich erklärt wurde, musste er nicht einrücken und konnte so an der Hochschule für Bodenkultur sein Studium beginnen. Aus dem fadenscheinigen Grund, dass die „Deutsche Erde” nur von Ariern bearbeitet werden dürfe, wurde er jedoch wieder verwiesen. Unmittelbar nach Kriegsende floh er per Fahrrad nach Vorarlberg und schwamm über den Rhein in die Schweiz. 1946 kehrte er nach Wien zurück, um Volkswirtschaft zu studieren. Auf der Universität lernte er seine spätere Ehefrau Melitta Maček kennen, die er 1950 heiratete und mit ihr bis zu seinem Ableben eine sehr glückliche Ehe führte. Zwischen 1952 und 1959 kamen seine Kinder Maria Charlotte (Heidi), Maria Elisabeth (Sissy), Christian und Maria Christine zur Welt.
Nach ersten beruflichen Erfahrungen bei der Diamalt in München kam er 1952 zur Stadlauer Malzfabrik STAMAG, übernahm zu Beginn die Verkaufsleitung der Backmittelabteilung und anschließend die Vorstandsposition – eine Tätigkeit, die ihm besonders viel Freude bereitete, insbesondere weil er mit einem außerordentlich fähigen Chemiker, Professor Dr. Alois Weith, ein innovatives und erfolgreiches Team bildete. Er erweiterte die Produktpalette um Konditoreimittel, suchte internationale Partnerschaften mit innovativen Unternehmen und entwickelte viele erfolgreiche Produktlinien.
Aufgrund der problematischen Entwicklung der wesentlich größeren Malzabteilung der STAMAG wurde das Unternehmen in seiner Gesamtheit 1973 an die deutsche IREKS verkauft und Karlmann zog sich sukzessive ins Privatleben zurück.
Bili war ein außergewöhnlicher Mensch, intelligent, hilfsbereit, interessiert und hochanständig. In seiner Jugend war er leidenschaftlicher Skifahrer und Tennisspieler und zeitlebens ein begeisterter Bergsteiger. Seine Bibliothek mit mehreren tausend Büchern zeugte von seiner Leidenschaft für Literatur, Geschichte und Kunstgeschichte. Trotz seiner eher konservativen Art hatte er eine große Fangemeinde an Kindern und Jugendlichen, mit denen er sich immer gerne unterhielt, auf die Berge stieg und den ganzen Sommer über Krocket und Gesellschaftsspiele spielte. Er starb 2001 viel zu früh im Alter von 76 Jahren.