Adolf Ignaz Mautner & Sohn auf der Jubiläumsausstellung 1898
Anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Franz-Joseph I. wurde diese Ausstellung am 7. Mai 1898 vom Kaiser persönlich eröffnet. 26 Jahre nach der Weltausstellung 1873 fand diese imposante Schau auf dem Rotunden-Gelände im Wiener Prater statt. Sie wurde vom Niederösterreichischen Gewerbeverein organisiert und zeigte auf einer Fläche von 250.000 m2 die bis dahin neuesten technischen Errungenschaften während der Regentschaft des Kaisers. Bei der feierlichen Eröffnung waren neben Angehörigen des Erzhauses Vertreter von Regierung und Klerus sowie der Bürgermeister von Wien, Karl Lueger zugegen.
Die Exposition war in eine Gewerbe- sowie in eine land- und forstwirtschaftliche Ausstellung geteilt und präsentierte die neuesten Errungenschaften der Industrialisierung. Sie behandelte auch die Gebiete der Wohlfahrt, des Sports und der Luftfahrt und erlaubte einen Rückblick über die Entwicklungen der vorangegangenen fünf Jahrzehnte. Dreißig temporäre Spezialausstellungen sollten dem Besucher zusätzlich einen speziellen Anreiz bieten.
Neben dem Westportal der Rotunde befand sich das Zentrum der Ausstellung mit dem Musik-Pavillon. Um dieser herum gruppierten sich die Einzelpavillons sowie die große Halle für die permanente Ausstellung. Die Tramway-Straße wurde zu einer „Avenue der Ernährung“ umgestaltet, wo sich die Lebensmittel-Industrie präsentierte und auch das Brauerei- und Bäckereigewerbe als Aussteller zu finden war. Die land- und forstwirtschaftliche Ausstellung nahm das gegenüberliegende Areal nördlich der Rotunde ein, wo die Gartenbau-Gesellschaft positioniert war.
Obwohl langanhaltende Regengüsse während der ersten Öffnungstage schwere Schäden an den Straßen zum Rotunden-Gelände hinterließen und manche Wege tagelang nicht begehbar waren, war das Interesse des Publikums ungebrochen und die Ausstellung bis zu ihrem Ende am 9. Oktober ein voller Erfolg.