Fritz Reininghaus und der Prozess gegen die Familie
Ab 1908 führte Fritz Reininghaus einen jahrelangen Rechtsstreit mit Therese von Reininghaus und mehreren Mitgliedern der Familie Mautner Markhof. Ein kurzer Auszug aus einem von ihm 1929 verfassten Rundschreiben an die Erben und Erbeserben von Adolf Ignaz Mautner von Markhof soll einen ersten Einblick in die Argumentation geben.
… Einige Jahre nach dem Steinfelder Vergleichsabschluß wurde ich von befreundeter Seite darauf aufmerksam gemacht, es seien Gerüchte im Umlauf, als wäre auch diese Nachtragszahlung nur eine freiwillige familiäre Leistung gewesen; dies mit dem Rate, ich solle den Anlass dieser Nachtragszahlung in einem Promemoria festlegen. Ich wollte diesen Rat befolgen. Als ich nun, mich hierzu vorzubereiten, in die den Verlaß betreffenden Akten bei Gericht Einsicht nahm, erfuhr ich zu meiner Verblüffung, daß ich und meine Brüder nach dem Tode unseres Vaters überdies berechtigt gewesen wären, die Steinfelder Gesellschaft mit Peter Reininghaus fortzusetzen, und daß der dieses Recht feststellende Gesellschaftsvertrag zwischen meinem Vater Julius und seinem Bruder Peter dem Abhandlungsgericht gar nicht vorgelegt worden war, und dann in Konsequenz dieses Umstandes, daß uns Julius Reininghaus´schen Erben durch die Nichtbeachtung dieses unseres Rechtes uns noch viel größere Vermögenswerte entgangen sind, als jene, derentwegen jene vorerwähnte vergleichsweise Nachzahlung im Jahre 1890 erfolgt war. Und dieserhalb habe ich dann eingangs erwähnten Schadenersatzprozeß gegen einige der Erben nach meinem seinerzeitigen Kurator, Adolf Mautner, und nach dem Mitgesellschafter meines Vaters, Peter Reininghaus geführt. … Fritz Reininghaus, August 1929