Gedanken zu Georg Heinrich
Was Georg Heinrich betrifft so wird er immer überall quasi als „erster Retter der Familienbetriebe“ angeführt, aber wenn man sich überlegt, was damals eigentlich so alles passiert sein muss, dann war er sichtlich auch ein Schlitzohr. Was meiner Ansicht nach nie ausgesprochen wird, aber durchaus so gewesen sein könnte: Adolf Ignaz verbietet Georg Heinrich Brauer zu werden, obwohl er dafür ausgebildet wird. Dann muss er die Mälzerei und eine Hefeproduktion mit Zustimmung seines Vaters führen, kaum stirbt der Vater 1889, verkauft er 1890 – also nur ein Jahr danach – die Mälzerei an seinen Bruder Carl Ferdinand und macht selbst 1892 – also wiederum nur wenig später – eine Brauerei auf. C. F. muss zur selben Zeit seine 9 Geschwister auszahlen, was Unsummen kostet, gleichzeitig macht ihm G. H. schon Konkurrenz auf dem Biermarkt, unter anderem mit dem Geld, das er aus dem Verkauf der Mälzerei und vielleicht auch aus dem Erbe erhalten hat. Kurz darauf (1896) erschießt sich C. F. und sein Sohn Victor muss das Unternehmen weiterführen, aber gleichzeitig und irgendwie im Schock seine 9 Schwestern ausbezahlen. Das kostet schon wieder Unsummen, wobei der Betrieb eigentlich ganz gut läuft – zumindest bis 1910. Als G. H. 1904 stirbt dürfte finanziell bei V. schon einiges im Argen gewesen sein und G. H.s Söhne machen weiter Konkurrenz. Am Ende muss wohl Victors Spielsucht, die Pferde und was da sonst noch alles viel Geld gekostet hat dem Ganzen ein Ende gemacht haben. Alles sehr spannend!
Verfasst von Viktor Mautner Markhof