Mautner Ritter von Markhof vs Ritter Mautner von Markhof
Bis zum Zerfall der Österreichischen Monarchie unter dem Nachfolger Franz Josephs im November 1918 hat es bei uns zweierlei Ritter gegeben, nicht selten zugleich in beiden Positionen. Darüber hat der wissende Historiker, Freund Andreas Comaro, ausführlich im Jahrbuch 1979/81 der Wiener Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft ,,Adler“ informiert. Einerseits war der Mann Ritter einer der sechs habsburgischen Hausorden, in den ihn der Kaiser durch ausdrückliche Ernennung berufen hatte. Diese waren: 1. Jener vom Goldenen Vlies(s), allen übrigen durch historische Überlieferung weit voran; 2. der Militär-Maria-Theresien-, 3. der St.-Stephan-, 4. der Leopold Orden, 5.jener der Eisernen Krone (von Monza), 6. als jüngster (begründet 1849) der Franz-Joseph Orden. Mit dem Maria-Theresien- und Stephan-Orden war das Recht verbunden, um den Freiherrn (in Ungarn Baron) -Stand, mit dem Leopold-Orden und dem der Eisernen Krone bis 1884 das Recht, um den erblieben Ritterstand einzukommen. Jene Ordensempfänger, die auf eine Nobilitierung verzichteten (beispielsweise Leopold- und Eiserne-Krone-Orden von 1884 an dazu keine Berechtigung erlangt hatten), wurden Ritter des betreffenden Ordens jedoch nicht Stifter eines Adelsgeschlechtes.
Die Ordensritter aber, denen der Kaiser den Ordensstatuten gemäß den erblieben Adel zu verleihen hatte, waren nun Inhaber beider oben erwähnter Kategorien. Unser Vorfahre Adolf lgnaz hat diese Würdigung aufgrund seiner vielfachen beruflichen und humanitären Leistungen bestimmt verdient. Gegenüber Grafen und Freiherrn gehörte er nun als Ritter dem höheren Rang im einfachen Adel an, während die Mitglieder des folgenden Ranges nur mit „Edler“ oder dem einfachen „von“ anzusprechen waren. Nach herkömmlicher Regel war der Titel „Ritter“ dem gesamten, ein allfälliges Prädikat einschließenden Familiennamen, voranzusetzen.
Es müßte daher eigentlich heißen:
Ritter Mautner von Markhof und nicht Mautner Ritter von Markhof.
Verfasst von Hanns Jäger-Sunstenau