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Nobilitierung Johann Peter von Reininghaus
/in Reininghaus/Linie 1 /von Ulrike ReininghausAnsuchen von Johann Peter Reininghaus auf Erteilung von Adelsstand und Titel, 7.3.1884
Hohes k. k. Ministerium!
Mit hoher Zuschrift tt. Graz 30. September 1883 Z. 3365 (präs) hatte seine Excellenz, der Herr Statthalter Guido Freiherr von Kübeck die Güte, mir die erfreuliche Nachricht mitzuteilen, dass Seine k. und k. Apostolische Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 9. September 1883 mir den Adelsstand mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht habe. Eine zweite hohe Zuschrift (B) des Herrn Statthalters tt. Graz 3. Oktober 1883 Z. 3259 (präs) gab mir im Hinblicke auf den Erlass dieses hohen Ministeriums vom 14. September 1883 Z. 493 bekannt, dass ich nunmehr um die Ausfertigung des Adelsstands-Diplomes bei diesem hohen Ministerium anzusuchen habe. Indem ich bitte, das Ehrenwort „Edler von“ führen zu dürfen, gestatte ich mir die Quittung C anzuschließen, aus der hervorgeht, dass ich einen Betrag vom 140 fl Anm.: Gulden für die Diploms-Ausfertigung und einen Betrag für die Ehrenwortstaxe von 105 fl erlegt habe. Ich bin am 2. Oktober 1818 in der Isenburg (Gemeinde Kierspe, Kreis Altena, Regierungsbezirk Arnsberg, Provinz Westfalen, Königreich Preußen) geboren und derzeit (Brauerei- und Spiritus) Fabriks- und Gutsbesitzer in Graz. Unter Anschluss des Wappen-Entwurfes (D) und der hierzu gehörigen Wappen-Beschreibung (E) gestatte ich mir das ergebenste Ersuchen zu stellen. Das hohe k. k. Ministerium geruhe zu verfügen, dass mir das Adelsdiplom ausgefertigt, und das Ehrenwort „Edler von“ (Reininghaus) mir und meinen Nachkommen verliehen werden. Die hohe Erledigung wolle meinem ad hoc Bevollmächtigten Herrn Dr. Moriz Piffl, Hof- und Gerichtsadvokaten in Wien I, Börsengasse 18 zugestellt werden.
Johann Peter von Reininghaus
Kk. Ministerium des Innern
ad Z. 140 tt 84
A
Protocolls Direction
zeigt an, dass der Fabrikant und Gutsbesitzer in Graz
Johann Peter Reininghaus die Ehrenworts Taxe pr. 105 fl. – tr öst.W. laut Courl. Art. 151/21 bei der k. k. Central-Taxamts-Cassa in Wien am 7. März 884 erlegt habe.
Wien, 7. März 884
Thador Tumal
direkt. Adjunkt
Fr. Dieterich.
Dir. Adjct
Adelstands Diplom 21.3.1884
Adelstands Diplom
für den
Fabriks und Gutsbesitzer Johann Peter Reininghaus
W I R
Franz Joseph der Erste,
von Gottes Gnaden
Kaiser von Oesterreich;
Apostolischer König von Ungarn; König von Böhmen und Dalmatien, Croatien, Slavonien, Galizien, Lodomerien und Illyrien; Erzherzog von Oesterreich; Großherzog von Krakau; Herzog von Lothringen, Salzburg, Steier, Kärnthen, Krain, Bukowina, Ober- und Nieder-Schlesien; Großfürst von Siebenbürgen; Markgraf von Mähren; gefürsteter Graf von Habsburg und Tirol, etc. etc. haben Uns in Unserer kaiserlichen und königlichen Machtvollkommenheit bewogen gefunden, mit Unserer Entschließung vom 9. November 1883
Unserem lieben und getreuen Johann Peter Reininghaus
geboren im Jahre 1818 in der Isenburg in Preußen, Fabriks und Gutsbesitzer in Graz, den
Adelstand
zu verleihen, und außerdem die Führung des Ehrenwortes
Edler
zu bewilligen.
An das hohe k. k. Ministerium des Innern Wien!
Johann Peter Reininghaus, Fabriks- und Gutsbesitzer in Graz bittet um Ausfertigung des Adelsdiploms und Verleihung des Ehrenwortes „Edler von“ (Reininghaus) für sich und seine Nachkommen.
Gegeben und ausgefertiget am 21. März 1884
Unterschriften:
Franz Joseph
Der Ministerpräsident Graf Eduard Taaffe.
Nach Seiner kaiserlichen und königlich Apostolischen
Majestät Höchsteigenem Befehle:
Ottokar Weingartner Frhr. v. Münzberg
kkMinisterialrath
Eingetragen
In das Ministerial-Adels-Verzeichnis.
Rd II pag 204 Schoenböck
22/6 884
33/84 Zugetheilt dem H. Min. K. Trinks
Coll: Heilmann und Schoenböck
140/A 884
Die Publikation dieser Adelsverleihung ist schon am 12. November 1883 in der Wiener-Zeitung erfolgt:
F. Kreisky 23/3
Heilmann 13/III 884
Videat Exped. Dion
Das ausgefertigte Diplom nebst 2
Intimationsdekreten der kk. Statthalterei
in Graz ist dem Bevollmächtigten des
Adelserwerbers H. Dr. Moriz Piffl, Hof-
und Gerichtsadvokaten in Wien, (I. Börsengasse 18)
direkte zuzustellen.
März 1884
Ad. Nrum 140/A
Empfangsbestätigung
über das von Seiner kaiserl. königlichen Apostolischen Majestät eigenhändig unterzeichnete Adelstands-Diplom v. 21. März 1884 für den Fabriks- und Gutsbesitzer Johan Peter Edlen von Reininghaus
1 Diplom
2 Orig. Dekrete
Wien am 26. Juni 1884
Ad. Moriz Piffl
Wappen derer von Reininghaus
/in Reininghaus/Linie 1 /von Beate HemmerleinDas Reininghaus Wappen wurde am 21.3.1884 beurkundet. Geprüft wurden Einreichungen vom sogenannten Wappenzensor (in diesem Fall Herr von Lucki), der feststellen musste, ob es „der Kunst und dem Ehrenstande“ entsprach. Die Beschreibung in den Urkundenpapieren erfolgte zwei Mal, das zweite Mal in etwas abgeänderter Wortwahl durch den Wappenzensor.
Besonderheit: Das Wappen wurde damals wohl seitenverkehrt beschrieben, da die Beschreibung das Pferd links und den Turm rechts darstellt.
Ministerium des Innern
Adelstand
Reininghaus Peter, Guts- und Fabrikbesitzer, Adelstand mit dem Ehrenw. Edler.
ad 140/A 884
Adelstands-Diplom
für Johann Peter Edlen von Reininghaus
Der Kunst und dem Standesgrade angemessen.
v. Lucki, Wapp(en)zensor
Wappenbeschreibung
Ein gevierteter Schild. Im oberen rechten und unterem linken, goldenen Felde ein aus einem von Grün über Silber quer getheilten Heldesfuß wachsender natürlicher Eichenstamm, welchen links wie rechts je ein grünbeblätterter Ast abzweigt, eine rothe Rose kranzförmig umschließend. Im zweiten rothen Felde ein springendes silbernes Ross, und im rechten unteren blauen Felde auf Rasenboden ein spitzbedachter, vierseitiger Mauerthurm, im Kugelknaufe mit einem goldenen Kreuze besteckt, dann mit drei Fenstern übereinander zwischen Gesimsen und mit einem auf zwei säulenbedachten Thore versehen. Auf dem Hauptrande des Schildes ruht ein gekrönter Turnierhelm, von welchem links rothe, rechts blaue mit Gold unterlegte Decken herabhängen. Die Helmkrone zieren drei Straußfedern und zwar eine goldene zwischen rother und blauer.
Wir gestatten, dass
Johann Peter Edler von
Reininghaus
so wie seine ehelichen Nachkommen, sich der nach dem Gesetze mit dem Adelstande verbundenen Rechte erfreuen und insbesondere sich des nachstehend beschriebenen Wappens bedienen dürfen, als:
Ein gevierteter Schild. In dem oberen rechten so wie im unteren linken goldenen Felde mit silbernem, von einem grünen Rasenstreifen überlegten Fuße ein erwachsender natürlicher Eichenstamm mit zwei kranzartig aufsteigenden Ästen, zwischen welchen eine rothe Rose schwebt. In dem oberen linken rothen Felde ein aufspringendes, silbernes Ross. Im unteren rechten blauen Felde mit Rasenboden ein vierseitiger Mauerthurm, dessen graues Spitzdach mit einem bekränzten Knaufe besetzt ist, versehen mit drei Fenstern zwischen Gesimsen über einander u. mit einem aus Säulen bedachten Thore. Auf dem Hauptrande des Schildes ruht ein gekrönter Turnierhelm, von welchem rechts rothe, links blaue, insgesamt mit Gold unterlegte Decken herabhängen. Aus der Helmkrone erschwingen sich drei Straußfedern u(nd) z(war) eine goldene zwischen einer rothen und einer blauen.
Zur Beurkundung Dessen
haben Wir gegenwärtiges Diplom mit Unserem kaiserlichen Namen eigenhändig unterzeichnet und Unser kaiserliches Majestaets-Siegel beifügen lassen.
Gegeben und ausgefertiget
mittelst Unseres lieben und getreuen wirklichen geheimen Rathes, Kämmerers u. mit d. Leitung Unseres Ministherium des Innern betrauten
Ministerpräsidenten
Grafen Eduard Taaffe,
Ritters des goldenen Vließes, Großkreuzes Unseres oesterr. Kaiserl. Leopold-Ordens, Ehrenbailli’s und Großkreuzes des souv. Johanniter-Ordens etc. in Unserer Reichs-Haupt- und Residenzstadt Wien, am Einundzwanzigsten Märze des Jahres Eintausend, Achthundert Achtzig und Vier.
Kreisky Heilmann 21/III 884
Alle Transkriptionen Ulrike Reininghaus.
Johann Peter und Therese von Reininghaus
/in Reininghaus/Linie 1 /von Beate HemmerleinJohann Peter und Therese heirateten am 27. Juni 1850 und sind die Stammeltern der Linie 1 der Dynastie, die auf Adolf Ignaz Mautner von Markhof zurückgeht.
Als während der Wirren des Jahres 1848 die postalische Verbindung zu seinem Bruder Julius abgebrochen war, bestieg Johann Peter voll Sorge eine Postkutsche und machte sich Richtung Wien auf, um ihn zu suchen. In St. Marx findet er nicht nur seinen Bruder wohlauf wieder, sondern begegnet auch dem Mädchen, das sein Schicksal bestimmen sollte. Mitten in den Oktoberstürmen der Revolution weckt Therese, die Tochter Adolf Ignaz Mautners, frühlingshafte Empfindungen in Johann Peter. Siebzehnjährig, schön und klug, mag sie damals dem nordischen Menschen wie eine geheimnisvolle Blume des Südens erschienen sein, da sie in ihrer reizvollen Weiblichkeit den Frauen seiner Heimat nicht glich. Dieser, dem praktischen Leben zugewandte Mann trägt in sich die Sehnsucht und Liebe zur Schönheit und zum Außergewöhnlichen. Auch später noch sucht er die Verbindung zu solchen Menschen, deren Gefühl und Geist sich in idealer Weise ergänzen. Zwei Jahre gingen hin, bis sie sich aneinanderbanden; denn in diesen Zeiten, da noch die Natur und nicht die Technik den Rhythmus gab, ließ man Knospen sich entfalten, ohne voreilige Entwicklung zu erzwingen. Die Hochzeit fand in Wien statt und verband sie für ein langes Leben.
Emma Urban-Reininghaus/100 Jahre Reininghaus
Mit den Jahren wurde das Band der Eheleute von dem weichen, samtenen der Liebe zum eisernen, das sie gegen alle Schicksalsschläge aneinander kettete. Sie lebten für Familie und Arbeit und waren ein Power Paar des 19. Jahrhunderts. Ihre Wohnsitze waren das Stadtpalais Metahof und das Harter Schloss.
Therese Edle von Reininghaus
/in Reininghaus/Linie 1 /von Beate HemmerleinErinnerungen an Therese, geborene Mautner Markhof.
Johann Peter von Reininghaus
/in Reininghaus/Linie 1 /von Beate HemmerleinErinnerungen an Johann Peter von Reininghaus (*Isenburg 2.10.1818 / † Graz 7.5.1901).
Erteilung der Staatsbürgerschaft an Johann Peter, 22.3.1884
Abschrift
des kk. Statthalterei-Erlasses vom 21. Jänner 1854
Z. 592 an die k. k. Kreis-Regierung in Graz.
Das k. k. Ministerium des Innern hat mit hohem Erlasse vom 16. d. Mts. Z. 595 dem Johann Peter Reininghaus aus Breslau im preußischen Schlesien das österr. Staatsbürgerrecht gegen Einbringung des Beweises der im Königreiche Preußen erfüllten Militärpflichten erteilt. Hiervon wird die k. k. Kreisregierung unter Rückschluss der Beilagen des Berichtes vom 9. d. Mts. Z. 10.889 zur weiteren Heranschaffung in die Kenntnis gesetzt.
Mit dem Originalreferat wörtlich übereinstimmend.
Statthalterei Hilfsämterdirektion
Graz den 22. März 1884
Alle Transkriptionen Ulrike Reininghaus.
Elisabeth Orden II. Klasse für Therese von Reininghaus
/in Reininghaus/Linie 1 /von Beate HemmerleinFür ihre umfangreichen Verdienste erhielt Therese von Reininghaus im Jahr 1898 als eine der ersten den Elisabeth Orden II. Klasse verliehen.
Der Elisabeth Orden wurde am 17. September 1898 durch Kaiser Franz Joseph I. als erster und einziger Damenverdienstorden Österreich-Ungarns zu Ehren der heiligen Elisabeth von Thüringen gestiftet. Gleichzeitig diente er dem Andenken seiner am 10. September 1898 in Genf ermordeten Gemahlin, Kaiserin Elisabeth. Er konnte an alle Frauen, gleich welchen Standes oder Religion, ob verheiratet oder ledig, als Belohnung für Verdienste, die in den verschiedensten Berufen oder auf anderem Wege für das allgemeine Wohl im religiösen, karitativen und philanthropischen Bereich erworben wurden, verliehen werden. Das Ordenszeichen ist ein goldenes gleicharmiges Kreuz, dessen Arme stilisierte Lilienblüten sind. Jede Blüte ist dreiteilig, die beiden äußeren Blätter sind rot, das mittlere weiß emailliert. Zwischen den Kreuzarmen sind Rosenzweige aus grün emaillierten Blättern und roten Blüten eingebettet. Im weißen Medaillon des Kreuzes ist auf der Vorderseite die Büste der nach rechts gewandten heiligen Elisabeth und auf der Rückseite eine goldene Rose mit der Initiale E (Elisabeth) zu sehen.
Besondere Kennzeichen der Damenorden bis 1918 waren, dass sie, obwohl oft dem Großkreuz gleichgestellt, keinen Bruststern besaßen. Sie wurden an einer Damenschleife auf der linken Brust getragen.
Gedanken und Gedichte von Johann Peter von Reininghaus
/in Reininghaus/Linie 1 /von Beate HemmerleinJohann Peter und Therese von Reininghaus waren nicht nur Kenner und Förderer des künstlerischen Schaffens ihrer Zeit (Peter Rosegger verdankte ihnen seinen Werdegang und Aufstieg) und luden zu musikalischen und literarischen Veranstaltungen ein, sondern auch Johann Peter selbst drückte sich immer wieder in eigenen Gedichten aus. Die folgenden Werke stammen aus seinem letzten Lebensabschnitt.
Es starren die Bergriesen hinab in den dunklen See,
dort lieget auf blumiger Wiese das Kloster St. Bartolomé.
Es athmet so friedliche Ruhe, dies lieblich erhabene Bild,
so wird auch mit Ruhe und Frieden die menschliche Brust hier erfüllt.
Die Natur, so groß und gewaltig, der Mensch nur so wunderlich klein.
Und doch kann in seinem Herzen eine Welt wol verborgen sein.
Gedenkest Du, wie einstens vor Jahren
an jenem tiefdunklen See,
so innig und glücklich wir waren?
Auf der Wiese von Bartolomé.
Dies Glück blieb uns lang und die Freude,
dann kam auch der bittere Schmerz*.
Und alles das mußte ertragen
das große, das kleine Herz.
Ein Schleier, er sei nun gewoben, aus Wehmut und Liebe und Lust.
Und dieser soll leise bedecken die Trauer in unserer Brust.
Erinnerung aus alten Zeiten, was ziehst du durch Herz mir und Sinn?
Ich weiß wo was sie soll bedeuten, daß glücklich ich war und noch bin.
Im Herzen lebst Du meine Liebe,
drum pflück ich den Blumenstrauß hier.
Auf blumiger stiller Wiese, wo einst ich so glücklich mit Dir!
* Tode des ältesten Sohnes Gustav 1883 / geschrieben am Königssee, Juli 1886
Geist allein ist Starrheit
Herz allein ist Narrheit.
Wohl dem, der gern mag fabulieren, in schön´ren Spähren sich verlieren.
Entflieh dem bösen Streit der Welt, wo Herz und Geist sich nicht gesellt.
Ich halte fest am Traum der Jugend, er ist ein fester Schirm der Tugend.
Erst besser werden wird die Welt, wenn Herz und Geist sich treu gesellt.
Geist allein ist Starrheit, Herz allein ist Narrheit.
Geist und Herz vereint ist göttlich – das ist Wahrheit!
geschrieben 12. März 1895
Stürme kämpfen mit den Stürmen, Wogen sich auf Wogen türmen.
Auf das erregte Menschenmeer blickt das Auge ahnungsschwer.
Gift´ge Dünste überall wehen, Brüder sich als Brüder schmähen.
Was man als erhaben preist, wo ist des großen Gottes Geist?
Verschwunden scheint er von der Erden, nimmer soll es Frieden werden.
O preiset nicht das Menschenthum – nur Lüge ist´s – kein Heiligthum.
In der grauen Himmelsferne glänzen hell und schön die Sterne,
doch auf Erden seh ich nur der Menschen Schlamm und Unnatur.
Ach was helfen alle Klagen, ich hab´ auch genug getragen.
O´ komme einmal noch hervor
Du guter alter Freund – Humor!
geschrieben im Dezember 1895
Das Leben ein Traum
Jawohl! Ein Traum ist nur das Leben.
Wie alles, was es einst geboten hat.
Doch muß dem Augenblick sein Recht man geben,
dann wird der Traum zum Leben und zur That!
Der Augenblick, er ist das Leben.
Vergangenheit, sie ist der Traum.
Drum wollen fröhlich wir die Ehre geben –
dem Jetzt, o Freund! Ein nasser edler Schaum.
Wenn auch das Jetzt wie Schaum verschwindet,
es bleibt uns der Erinnerungstraum.
Und wie der Sternenhimmel nie erblindet,
währt Lieb und Freundschaft in den ew´gen Baum.
Der Traum ein Leben
Erstarret lag die Erde, in tiefem Winterschlaf.
Der Frühling sprach „Es werde“!
Da wachte alles auf.
Es kam die liebe Sonne, sie sandte lauen Wind.
Und alles schwelgt in Wonne, Natur und Menschenkind.
So liegt des Mannes Wesen erstarret in der Brust,
bis daß der Frauen Schöne es weckt zur That und Lust.
Die Frauen sind die Sonne, ihr Lächeln – Frühlingswehn.
Das ist der Schöpfungszauber, er heißet: Auferstehn!
So wird der Traum zum Leben durch edler Frauen Macht.
Drum sei in Dank und Jubel den Holden – „Hoch“ gebracht!
Schreibereien
/in Reininghaus/Linie 1 /von Beate HemmerleinAuch wenn die Handschrift von Adolf Ignaz Mautner – zur Zeit des Briefes waren weder er noch Johann Peter Reininghaus in den Adelsstand erhoben – fast unmöglich zu entziffern ist, so gibt uns bereits die fragmenthafte Transkription von Ulrike Reininghaus Einblick in ihr herzliches Verhältnis und die Themen, die die beiden Bierbrauer damals im Alltag beschäftigten.
Adolf Ignaz Mautner an Schwiegersohn Johann Peter Reininghaus, 19.12.1869
Mein lieber Sohn
Zuerst meinen Glückwunsch zu deinem braven und gescheiten Sohn Gustav der sich unseres allgemeinen Beifalls erfreut.
Beiliegende [Anm.: unleserlich] über [Anm.: unleserlich] und deinen Auftrag eingerichtet. Alles in allem 1628 f 60 die ich in St. Marx Mark behebe [Anm.: von der Bank behebe] für den [Anm.: unleserlich].
Ich will mich nicht [Anm.: unleserlich] aber [Anm.: unleserlich] muss mindestens 2200 f bezahlen. Nahmentlich sind die [Anm.: unleserlich] 900 unter Brauereiwerth.
Sollte der [Anm.: unleserlich] dieser [Anm.: unleserlich] in Gold nicht entsprechen so stehe mit [Anm.: unleserlich] zu Diensten.
Brauwetter misrabel
Bierabsatz gut
Aufbaute passabel
[Anm.: unleserlich] nimmt [Anm.: unleserlich] mit Fortschritt der Wohnung [Anm.: unleserlich] gute Gestalt.
Muthmaßlich bleiben dir [Anm.: unleserlich] im nicht mehr [Anm.: unleserlich].
Vater
19/12 69
Peter und Therese Reininghaus’sche Stiftung für arme Kinder
/in Reininghaus/Linie 1 /von Ulrike ReininghausZ. 5185
Nro. 147
Willbrief
Ich Guido Freiherr von Kübeck zu zu Kübau, Seiner k. und k. Apostolischen Majestät wirklicher geheimer Rath und Statthalter im Herzogthum Steiermark, bekenne und beurkunde wie folgt:
Herr Johann Peter Edler von Reininghaus und dessen Gattin Therese Edle von Reininghaus haben anläßlich des Ablebens ihres Vaters respektive Schwiegervaters Herrn Ad. Ig. Ritter Mautner von Markhof fünf Stück Silberrente-Obligationen von je 1000 fl. – zusammen von 5000 fl mit der Bestimmung gewidmet, daß zu den bereits bestehenden 4 Stiftplätzen, der von ihnen im Jahre 1881 errichteten, mit l. f. Willbriefe am 23. Mai 1882 Z. 8522 constituierten „Peter und Therese Reininghaus’schen Stiftung für arme Kinder“ vier weitere Stiftplätze hinzugefügt werden und daß alle Bestimmungen der bestehenden Stiftung auch für diese Zustiftung unverändert bleiben, jedoch mit dem Zusatze, dass es dem jeweiligen Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz frei stehe, in dem Falle als wegen mangelnder Bewerbung nicht alle 8 Plätze vergeben werden würden, die zur Verfügung bleibenden Interessen des Stiftungskapitales entweder zur zeitweiligen Verwahrung der bestehenden Stiftungsgenüsse zu verwenden, oder dem Stiftungskapitale zuzuschlagen und auf letztere Art durch die vermehrten Zinsen eine regelmäßige Erhöhung der Einzeldotationen für die Zukunft zu bewirken.
Für die von den Stiftern übergebenen 5 Silberrente-Obligationen wurde von der k. k. Staatsschuldenkasse in Wien die Silberrente-Obligation vom 1. April 1801 No. 54935, jene fünftausend Gulden, lautend auf den „Stadtrath Graz nomine der Reininghaus’schen Stiftung für arme Kinder“ ausgestellt und bildet diese Obligation das Bedeckungskapital der Zustiftung.
Nachdem somit diese die Erweiterung der wohlthätigen Intentionen der obgedachten gleichnamigen Stiftung vom Jahre 1881 bezweckende Zustiftung in materieller Hinsicht bedeckt erscheint, nachdem ferner der Gemeinderath der Stadt Graz mit Sitzungsbeschluss vom 10. Mai 1890 vorstehende Zustimmung angenommen und mit der Nachtrags-Acceptationsurkunde vom 24. Februar 1892 sich verpflichtet hat, im Sinn der Stiftungsbestimmungen vorzugehen und die dem Stadtrathe und dem jeweiligen Bürgermeister hieraus erwachsenden Obliegenheiten durch dieselben genau und gewissenhaft zu erfüllen: so bestätige ich mit diesem l. f. Willbriefe die in Rede stehende Stiftung, erkläre dieselbe für constituiert und will, daß sie nach den in dem l. f. Willbriefe vom 23. Mai 1882 Z. 8522 niedergelegten Modalitäten und mit Beachtung des obigen Zusatzes beständig und genauestens erfüllt werde und ohne höhere Genehmigung nicht abgeändert werden dürfe.
Urkund dessen wurde dieser l. f. Willbrief in 4 Parien ausgefertigt, wovon je eines in den Archiven der k. k. Statthalterei und der k. k. Finanz-Prokuration in Graz aufbewahrt werden, ein Pare dem Stadtrathe Graz und das vierte Pare den Stiftern übergeben wird. –
Graz, am 22. August 1892
Guido Freiherr von Kübeck
Statth. Z. 2646
„Der vorstehenden Stiftung wird hiermit in Gewißheit des Hofkanzleidekretes vom 10. Jänner 188? No. 6476 die landesfürstliche Bestätigung ertheilt.
Graz, am 3. März 1883.
Der k. k. Statthalter:
Guido Freiherr von Kübeck
Weitere Stiftungen
Kinder von Johann Peter und Therese von Reininghaus
/in Reininghaus/Linie 1 /von Beate HemmerleinJohann Peter und Therese von Reininghaus hatten zehn Kinder:
Gustav I. / Luise (verehelichte Piffl) / Adelheid „Adele“ (verehelichte von Hebra) / Emilie „Emma“ (verehelichte Keil von Bündten) / Martha (verehelichte von Odelga) / Hugo / Hans / Maria (verehelichte Schwarz) / Elisabeth (verehelichte von Cnobloch) und Friederike (verehelichte Gräfin Künigl zu Ehrenburg und Warth).