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Nana – Erinnerungen eines Kindermädchens 1923 – 1975
/in Georg II. Anton Mautner von Markhof /von Beate Hemmerlein1923 trat Nana als blutjunge Frau von 22 Jahren in die Dienste von Georg II. Anton und Emy Mautner Markhof. Aus dem deutschen Adelsgeschlecht von Kittlitz stammend, war die Berlinerin ausgebildete Säuglingsschwester des Kaiserin Augusta Viktoria Hauses und landete per Zufall im Mautner Markhof´schen Haushalt, den sie bis zu Emys Ableben 1974 nicht mehr verlassen sollte. So wuchsen nicht nur drei Generationen an „Mautners“ mit ihr heran, sie war auch engste Vertraute und erlebte gemeinsam mit der Familie die schwere Wirtschaftskrise der 1920iger Jahre, die Kriegsjahre, die russische Besatzung, den Wiederaufbau. Ihre Erinnerungen erwecken nicht nur vergangenen Zeiten, sondern auch viele Charaktere wieder zum Leben.
Danke Nana!
Nana bei der Ehrenrunde im Hof mit ihrem Moped, das sie zum 70. Geburtstag von Emy Mautner Markhof geschenkt bekommen hatte
Nanas Erinnerungen, 1923 – 1975
Emilie „Emy“ Mautner von Markhof
/in Georg II. Anton Mautner von Markhof /von Beate HemmerleinEmilie „Emy“ Edle v. Reininghaus (*Graz 30.5.1881 / † Gaaden 14.5.1974) war die Tochter von Gustav I. Reininghaus und Maria geborene Eisl. Sie ehelichte in Graz am 24.7.1900 ihren Onkel Georg II. Anton Mautner von Markhof und schenkte ihm die sieben Kinder Marceline, Georg III. „Buwa“, Gustav, Charlotte, Therese, Peter und Karlmann. Sie überlebte ihren Mann um 40 Jahre und nach seinem Tod wurde sie zum Mittelpunkt aller Kinder und Kindeskinder und ihr Landgut Gaaden zum Zentrum der Familie. Ungeachtet ihrer respektablen Persönlichkeit war sie von großer Güte und begegnete den Erzählungen ihrer großen Nachkommenschar – meist strickend und mit einer Zigarre im Mund – mit viel Verständnis. Das Kindermädchen Nana lebte über 50 Jahre an ihrer Seite und hat ihr in ihren Lebenserinnerungen ein umfassendes Porträt gezeichnet.
Gaaden – Familiensitz von Georg II. Anton und Emilie „Emy“ Mautner Markhof
/in Georg II. Anton Mautner von Markhof /von Beate HemmerleinEnde der 19zwanziger Jahre erwarb Georg II. Anton ein Grundstück von circa 80 ha zwischen Gaaden und Siegenfeld in Niederösterreich. Da weder Strom- noch Wasseranschlüsse vorhanden waren, mussten diese als Erstes verlegt werden und die Pläne für einen Tansformator im Wald sowie einen eigenen Brunnen wurden 1927 vorgelegt. Auf einem kleinen Hügel erbaute er dann von 1928 – 1931 das ,,Landgut zwei Eichen“, genannt nach zwei großen Eichenbäumen, die bis zum heutigen Tag im Hof stehen. Ursprünglich war Gaaden nur als Sommersitz gedacht. Leider konnte Georg II. das von ihm geschaffene Paradies nur kurze Zeit genießen, er verstarb dort bereits am 16. September 1934. Nach seinem Tode lebte seine Witwe Emy weiterhin dort und Gaaden, dessen Lage sich auch geographisch hervorragend dafür eignete, wurde zum Familienzentrum für alle Kinder und Kindeskinder.
Viele anschauliche Berichte über das Leben in Gaaden finden sich in „Nanas Erinnerungen“.
Die Hager Werbeagentur: Wie Manfred II. Mautner Markhof Werbegeschichte schrieb.
/in Familienchronik /von Beate HemmerleinManfred II. Mautner Markhof, auch kurz „Herr Professor“ genannt, war ohne Zweifel ein, wenn nicht sogar DER führende Begründer der österreichischen Medien- und Werbelandschaft. In einer Zeit, der multinationalen Agenturnetzwerke mit vielfachem Namens-, Identitäts- und Personalwechsel, denkt man mit Wehmut an die Jahrzehnte lang erfolgreich geführte Inhaberagentur zurück, die sich mit Stabilität und Kontinuität darauf konzentrieren konnte ihre Kunden noch erfolgreicher zu machen.
So ist es nicht verwunderlich, dass selbst zwanzig Jahre, nachdem Die Hager offiziell ihre Pforten auf der Seilerstätte 13 für immer geschlossen hat, diesem Meilenstein des innovativen österreichischen Unternehmertuns noch immer Tribut gezollt wird. Seine Reminiszenz bekundet Alexander Schönburg, Gründer und Inhaber des Lifestyle Magazines Notorious, in der ersten Folge seiner „Mad Man-Stories“.
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Prof. Dr. h.c. Manfred II. Mautner Markhof an seinem Schreibtisch in der Hager Werbeagentur
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“PAC- MAN™ Arcade Line” by Sophia Castell-Rüdenhausen
/in Familienchronik /von Beate HemmerleinArcade Line by Sophia Castell-Rüdenhausen
Mit Sophia Marie Castell-Rüdenhausen, Tochter von Theodor Heinrich Mautner Markhof und Enkeltochter von Manfred II. Mautner Markhof, setzt sich das Kreativpotential ihres Vaters und Großvaters auch in der nächsten Generation fort. Nach Ausbildungen und Internships in Wien, Florenz, München, London und Madrid im Sektor Fashion & Design, gründete sie 2018 ihr Unternehmen VIER mit Firmensitz in ihrer neuen Heimat Deutschland.
Sophias Liebe gilt dem Schuhdesign, vor allem dem Herrenschuh, dem sie auch ihre Launch-Collection gewidmet hat. Ihre „Arcade Line“ ist nicht nur eine Hommage an PAC- MAN™, das Kult-Videospiel der 80er Jahre, sondern auch und vor allem eine Neuinterpretation des klassischen Budapesters. Jedes Paar VIER-Schuhe wird in Portugal von einem Familienunternehmen handgefertigt, das die traditionelle Handwerkskunst des Schuhmachens seit Generationen beherrscht und die Goodyear Welt-Technik perfektioniert hat. Solcherart rahmengenähte Schuhe bestechen nicht nur durch ausgezeichnete Fertigungsqualität, sondern auch durch besondere Haltbarkeit, Stabilität der Passform, hohe Atmungsaktivität und last but not least besondere Reparaturfreundlichkeit.
Doch Sophias Schuhe zeichnen sich nicht nur durch hervorragende Qualität in Produktion und Materialien aus, sie haben das gewisse Etwas, den subtilen Twist, der überrascht. Auf den ersten Blick konservativ, offenbart der „Arcade“ bei genauerem Hinsehen in winzigen Details seine kleinen Geheimnisse, die nicht nur dem Träger gute Laune machen und ihm in seiner beruflichen Uniform, dem Anzug, ein gewisses Gefühl von Unabhängigkeit und Freiheit verspüren lassen. Die Marke möchte die Bedürfnisse von Männern befriedigen, die sich zwar ihrer traditionellen Rolle bewusst sind, sich in diese eingliedern und an sie anpassen, aber im Inneren ihre Unabhängigkeit und Freiheit bewahrt haben.
View Arcade Line
Manfred I. Mautner Markhof 1. Präsident des ÖAMTC
/in Manfred I. Mautner Markhof /von Beate HemmerleinManfred I. Mautner Markhof stand bei der Gründung des Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Clubs, ÖAMTC, der aus den Trümmern des alten Österreichischen Auto-Clubs, Ö.T.C., entstanden war, ebenfalls Pate. Zuvor galt es als Ding der Unmöglichkeit, die selbständigen Clubs aller westlichen und südlichen Bundesländer mit dem internen Club (Wien, Niederösterreich und Burgenland) auf einen Nenner zu bringen. Dank seines hartnäckigen Verhandlungsgeschicks war dies letztendlich doch gelungen und nach dreißig Jahren Präsidentschaft wurde er zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt.
Auch die seit 1957 bestehende Verbundenheit zwischen dem ÖAMTC und dem SOS-Kinderdorf ist seiner Freundschaft mit Hermann Gmeiner, dem Gründer der SOS-Kinderdorf-Idee zu verdanken. 1958 wurde im SOS-Kinderdorf Hinterbrühl das erste vom ÖAMTC gestiftete Christophorus-Haus eröffnet. Es folgten acht weitere. Die Partnerschaft beschränkt sich aber nicht nur auf die Errichtung von Häusern, sondern umfasst auch deren Erhaltung und Renovierung sowie die gezielte Förderung der darin lebenden Familien durch die Übernahme von Hauspatenschaften; MitarbeiterInnen des jeweiligen Landesclubs unterstützen und begleiten die Familien auch durch Besuche oder Einladungen. In seinen Mailings fordert der ÖAMTC seine Mitglieder außerdem zu Spenden an SOS-Kinderdorf auf, und unterstützt die Lotterien der Kinderdörfer durch Rabatte bei ÖAMTC-Reisen als Preise.
Georg III. und das äthiopische Abenteuer
/in Georg II. Anton Mautner von Markhof /von Beate HemmerleinSan Giorgio – als das St. George Beer Addis Abeba eroberte
Da Georg III. Mautner Markhof immer bestrebt war, Unternehmen im Ausland zu gründen, beschloss er im Jahr 1937, am Ende des italienisch-äthiopischen Krieges, eine darniederliegende und zum Verkauf angebotene Brauerei in Addis Abeba zu erwerben. So übernahmen die Cousins Georg III. und Manfred I. persönlich, als gleichberechtigte Partner, die größte Brauerei Afrikas, die in Erinnerung an Floridsdorf San Giorgio heißen sollte. Da dies nur gemeinsam mit einem italienischen Partner (man entschied sich für einen römischen Rechtsanwalt) über eine sehr komplizierte Firmenkonstruktion geschehen konnte, gab es große Schwierigkeiten den Betrieb aufzunehmen und aufrecht zu erhalten.
Das Brauhaus befand sich in einem jämmerlichen Zustand. Ein desolates Gebäude mit ebenso desolaten Maschinen erwartete die neuen Besitzer. Im Oktober 1937 wird der Schwechater Maschinenmeister Weissenhofer zusammen mit seinem Sohn Wilhelm nach Äthiopien geschickt, um die notwendigen technischen Sanierungen vorzunehmen. Als Einrichtung wurde die Ausstattung der Brauerei St. Georg verwendet, die bereits stillgelegt war. Die Wasserqualität war so miserabel, dass es geradezu unmöglich schien, ein anständiges Bier zu brauen. Später stellte sich heraus, dass auch die afrikanische Gerste völlig ungeeignet war, sodass sie aus Schwechat zu importieren musste. Wilhelm Weissenhofer gelang es schließlich mit drei anderen Europäern und etwa zwanzig einheimischen Arbeitskräften, das Brauhaus zu sanieren und die Wasserqualität zu verbessern. Ab 1938 konnte man ein ordentliches Bier produzieren, obwohl die Umstände schwieriger nicht hätten sein können. Die Sprachbarriere war enorm, nur mit großer Mühe konnte man den Einheimischen kommunizieren, was man von ihnen erwartete. Der Konkurrenzkampf war beachtlich, ausländische Bierimporte stürmten den Markt.
1940 kam Gerhard Mautner Markhof, um nach dem Rechten zu sehen und Afredo Conte della Feld (verheiratet mit Erika Hebra, einer Urenkelin von Adolf Ignaz) wurde zum Direktor bestellt. Gerade als sich die ersten Erfolge zeigten und Amadeus Herzog von Aosta, Vizekönig von Italienisch-Ostafrika die Brauerei mit seinem Besuch ausgezeichnet hatte, eroberten die siegreichen Engländer 1941 das Land, was wiederum das Ende der Brauerei bedeutete. Kaiser Haile Selassie kehrte wieder in sein Land zurück, erklärte auf der Stelle die Brauerei für beschlagnahmt und ließ sie sofort auf seine Frau übertragen. Georg III. und Manfred I. mussten den Kaiser nun nach 1945 überzeugen, dass die Brauerei zwar ein italienisches Unternehmen war, dass sich aber zur Gänze in österreichischem Besitz befunden hatte und Österreich nicht als Kriegsgegner der Engländer galt. Nach zahlreichen und für die Familie Mautner Markhof sehr teuren Vermittlungsversuchen und Verfahren bei internationalen Gerichtshöfen wünschte Haile Selassie schließlich Georg III. persönlich zu sprechen. Dieses Gespräch zwischen dem gottähnlichen Kaiser und dem „kleinen“ Unternehmer, der mit Wiener Schmäh und taktischen Gesprächspausen arbeitete, dürfte einer gewissen Skurrilität nicht entbehrt haben. Den Überlieferungen nach nervte Georg III. den sehr sprachenkundigen Haile Selassie auch mit endlosen Übersetzungen in drei Sprachen und so gelang es ihm letztendlich, diesen von seinem Standpunkt zu überzeugen. Manfred I. und Georg III. erhielten eine Entschädigung, die zwar nicht ganz der geforderten Höhe entsprach, aber immerhin befriedigend ausfiel. Gleichzeitig durfte Wilhelm Weissenhofer, der in Kriegsgefangenschaft geraten und seit 1941 interniert war, nach Österreich zurückkehren. Noch heute erinnert ein Bier in Äthiopien an die Ära Mautner Markhof.
Georg III. und das brasilianische Abenteuer
/in Georg II. Anton Mautner von Markhof /von Beate HemmerleinCervejaria Vienense – als die Brauerei Schwechat nach Brasilien expandierte
Georg III. engagierte sich nach dem Krieg und seiner Rückkehr nach Österreich weiterhin für die Übernahmepolitik fremder Brauereien und nutzte dafür auch seine Kontakte nach Brasilien, wo er einige Kriegsjahre verbracht hatte. Mit einem Aktienkapital von 11 Mio. Cruzeiros gründete er die Companhia Paulista de Cervejas, an der die Brauerei Schwechat 55 % der stimmberechtigten Aktien hielt.
Er verwendete als Ausstattung die Brauhauseinrichtung der Brauerei Nussdorf, die dank einer Aufstockung des Aktienkapitals 1950 gekauft worden war. Für die Organisation des Transportes wurden alle Maschinen in zwei Hälften zerlegt, von denen die eine Hälfte über Hamburg und die andere Hälfte über Triest transportiert wurde. Dies geschah um sicherzustellen, dass die Geräte wirklich in Südamerika anlangten und nicht irgendwo beim Ural aufgestellt werden konnten (Georg III. war ein chronischer Sowjetfeind). 8 Mio. Schilling und 62 Eisenbahnwaggons wurden dafür benötigt.
Das Unterfangen glückte und einige Jahre lang war das brasilianische „Vienense“ erfolgreich. Es gelang Georg III. jedoch nicht, ein weiteres Familienmitglied auf Dauer in die „neue Heimat“ zu lotsen. Die schlechte Wirtschaftslage in Brasilien und die Geldentwertung hätten das Projekt fast wieder scheitern lassen, sodass der „Viererzug“, der sowieso gegen ein weiteres Engagement gewesen war, es sehr befürwortet hatte, dass der brasilianische Brauereikonzern Cervejaria Brahma die große Kapitalerhöhung übernahm und aktiv in die Geschäftsführung eingriff. So konnte man den gesamten Aktienanteil bis 1959 der Cervejaria Brahma verkaufen und sich – wie man sagt erfolgreich – wieder zurückziehen. Es heißt, dass bei einem Investitionsvolumen im Werte von 9,5 Mio. Schilling letztendlich Geldrückflüsse von 16 Mio. Schilling erfolgt waren.
Marius Mautner Markhof (links) und Georg III. Mautner Markhof (rechts vorne) bei der Eröffnung der brasilianischen Brauerei im Jahr 1954
1954: Verkostung des ersten Glases, als Werbemusik wurde der Radetzkymarsch gespielt. Marius Mautner Markhof (links) und Georg III. (rechts) mit dem Wiener Braumeister Ing. Urban, der vor den Russen nach Brasilien geflüchtet war. Er hatte einen kommunistischen Betriebsrat geohrfeigt und wäre ansonsten in einen GULAG „versetzt“ worden.
Georg III. Mautner Markhof überreicht die Stimmzettel zur Wahl der Miss Vienense
Das Gedenkbuch des Kinderspitals
/in Mautner Markhof´sche Kinderspital /von Marcus Mautner MarkhofAnlässlich der Stiftung des damaligen Kronprinz Rudolf Kinderspitals, wurde für die Familie Mautner von Markhof ein Gedenkbuch beauftragt und am 1. Juli 1875 übergeben. Es ist noch vollständig erhalten und stellt ein Meisterwerk der damaligen Handwerkskunst des K. K. Hofbuchbinders Leopold Groner dar, der sein Gewerbe am Wildpretmarkt 3 im 1. Wiener Gemeindebezirk ausübte.
Richard Strauss an Manfred I. Mautner Markhof in der tiefen Verzweiflung des Jahres 1941
/in Manfred I. Mautner Markhof /von Theodor Heinrich Mautner MarkhofRichard Strauss hatte Manfred I. durch eine Intervention bei Goebbels besonders geholfen. Mit den überlieferten Worten: „Er ist ein Freund, da muss es sich um einen Irrtum handeln“, holte er ihn aus dem Gestapogefängnis heraus. Im Gegenzug versteckte dieser dann Richard Strauss´ Enkel Richard, der wiederum eine jüdische Mutter hatte, als Arbeiter getarnt in der Simmeringer Fabrik. Dadurch wurde eine freundschaftliche Beziehung der Familien auch bis in die nächste Generation erhalten, denn ebendieser Richard wiederum vertraute mir wiederum in den 1980er Jahren den Berufseinstieg seiner Tochter Madelaine in die Werbung an.
Der folgende Brief ist der Familie handschriftlich erhalten und schildert bewegend die verzweifelte Stimmung, in der sich Richard Strauss im Winter des Jahres 1944 befunden hatte.
Garmisch 24.1.44
Lieber Freund Manfred!
Nach vielem Hangen und Bangen u. Ihren, leider nur allzu berechtigten Sorgen traf zu erster Beruhigung endlich Christian mit dem braven Martin glücklich hier ein u. berichtete, wie liebevoll Sie u. die liebe Pussi sich meiner obdachlosen Kinder angenommen haben. Vielen innigen Dank auch von der sehr verzweifelten Pauline! In meinem zerstörten Leben ist nun die Familie der letzte und einzige Lichtblick (ich danke besonders, daß Sie Richard in Ihre Obhut genommen haben, wenn ich mir auch seine Zukunft etwas anders gedacht habe). Daß auch bei Ihnen schon Manches Schlimmes passiert ist, höre ich mit großem Bedauern. Hoffentlich bleibt wenigstens Ihr schönes neues Heim erhalten, wenn auch ich von den fröhlichen Stunden daselbst für immer Abschied nehmen muß. Vielleicht kommen Sie doch einmal noch
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her, wo wir (vorläufig noch!) im „schönsten Eckchen“ der Welt ein Erinnerungsskatchen spielen könnten. Im Nachbarhause kann ich sogar mit einer kleinen Bildergalerie (eine sehr schön erhaltene oberitalienische Madonna u. ein sehr originelles Piazetta) aufwarten, im Hause mit einer neuen Bearbeitung des Rosencavalierwalzers aufwarten, den die lieben Philharmoniker bei meiner demnächst bevorstehenden Beerdigung spielen mögen, damit ich nicht gar zu traurig zu meinem Namenskollegen in den Walzerhimmel eingehe. Denn mit meinem Leben ist es seit dem 16. August zu Ende. Mein Lebenswerk ist zerstört, die deutsche Oper kaputtgeschlagen, die deutsche Musik in dem Inferno der Maschine verbannt, wo ihre gequälte Seele ein armseliges Jammerdasein fristet, mein liebes schönes kleines Haus, auf das ich so stolz war in Schutt und
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Asche – meine Werke werde ich auf dieser Welt nicht mehr hören und sehen – ich wollte Mozart u. Schubert hätten mich nach dem 80.ten zu sich in’s Elysium genommen, ich hätte Gluck dann auch die schöne Büste mitbringen können. Na, Schwamm drüber! Über Alles! Jetzt hoffe ich nur, daß meine unverbesserlich optimistischen Kinder mit heiler Haut aus dem Grausen des armen schönen lieben Wien herauskommen. Wir haben schon Alles zu ihrer Aufnahme vorbereitet: was sie an Mobiliar u. Hausrat mitbringen, wird untergebracht. Ich bemühe mich über den militärischen Weg, der sich dank dem braven General Schubert (den ich schon gestern einen Dankesbrief geschrieben habe) als der einzig gangbare erwiesen hat, vielleicht noch einen zweiten Möbelwagen aufzutreiben, ebenso hier den Boden für „Rasseschänder“ u. „Mischlinge“ noch weiter vorzubereiten!1 Morgen
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erfahre ich Näheres, werde auch versuchen, eine Reserveschupfen anlegen zu lassen, vielleicht auch via Wehrmacht. Jedenfalls können die Kinder so bald als möglich ins warme Bettchen kommen, wo sich Christian bereits pudelwohl fühlt. Bitte zeigen Sie Bubi diesen Brief – ich kann nicht noch mal Alles schreiben. Ich gebe erst wieder Nachricht, wenn Neues zu melden. Meine arme Frau hat sich jetzt auch etwas beruhigt u. grüßt mit mir herzlich – das ganze liebe Haus Mautner nebst den verehrten Eltern u. den stets heitern „Bei mir“! u. den lieben armen Böhm wie oft denke ich an ihn u. seine schöne Strausswoche!
Vorbei – vorbei heißts im Capriccio!
In alter Treue Ihr
Richard Strauss
1 Strauss spielt darauf an, dass sein Sohn Franz mit der Jüdin Alice verheiratet ist und deren Sohn Richard nach der Rassenideologie der Nationalsozialisten seit den Nürnberger Gesetzen (1935) als jüdischer Mischling galt.
Die handschriftlichen Zeilen Richard Strauss´ an seinen Freund Manfred I. Mautner Markhof
Verfasst von Theodor Heinrich Mautner Markhof