Restitutionen, Entschädigungen

Nach der Enteignung Brionis durch den italienischen Staat, wurden von den Erben, den Familien Kupelwieser und Mautner Markhof verschiedene Versuche unternommen, um ihr Eigentum zurückzuerhalten.

Leopold „Lony“ Kupelwieser, Sohn von Paul Kupelwieser und Vater von Maria „Pussy“ Mautner Markhof, hatte nach seiner Scheidung von Anna Katharina Hiller auf sein Erbe zugunsten der Töchter verzichtet. 1932 schrieb er an seinen Cousin Hans (Sohn des Juristen Carl Kupelwieser) folgenden Brief, in dem er einen „Generalausgleich“ erwähnt. Ein Vergleich hat demnach um 1932 stattgefunden. Die Familien im Castel (Annie Kupelwieser und ihre drei Töchter) und in der Kupelwieser Villa (Elda) blieben aber weiterhin heillos zerstritten.

 

1937 reichte Elda Kupelwieser, die zweite Frau von Carl(o) Kupelwieser, der seinem Leben im Zuge der Brioni-Insolvenz freiwillig ein Ende gesetzt hatte, beim Zivillandesgericht Klage gegen Manfred u. Maria Anna Mautner Markhof, August Schenker-Angerer u. Gattin, die Verlassenschaft der jüngst verstorbenen Anna Maria Kupelwieser (geb. Hiller) und Pietro Gunoldi samt Gattin ein.

Die entsprechende Notiz ist in der Zeitschriften-Dokumentation der Österreichischen Nationalbibliothek in der Zeitung „Neues Wiener Tagblatt“ vom 26.3.1938, Mittagsausgabe, S. 2, erhalten. Die Anfrage im Wiener Stadt- und Landesarchiv bezüglich der Verfügbarkeit der Prozessakten ergab folgendes Ergebnis:

Im Register des Landesgerichts für Zivilrechtssachen ist der gesuchte Akt eingetragen, und zwar als Streitsache zwischen den Beklagten Maria und Manfred Mautner Markhof und Frau Elda Kupelwieser. Die Aktenzahl ist 2 Cg 74/1937. Leider sind die Jahrgänge 1933 – 1938 in der Serie 2Cg des Landesgerichts für Zivilrechtssachen nicht überliefert, weshalb die Bestellung des Aktes negativ verlief.

La baronessa Elda Lonzar Kupelwieser bemühte sich nach dem Krieg auch weiterhin um Restitution und Entschädigung. 1956 wurde eine interministerielle Kommission zur Entschädigung für zurückgelassene Güter in Rom gebildet. Elda Lonzar Kupelwieser wurde berufen ein Teil davon zu sein.

In der Chronologie von Aldo Cherini über die Aktivitäten der Exil-Istrianer in Italien ist folgendes darüber angeführt (S. 31/58/73):

1960 16 settembreBaronin Elda Lonzar Kupelwieser tritt aus der Ministerkommission für verlassene Waren aus, in der sie den Verband der istrischen Gemeinschaften vertrat.
1972 1 settembreBaronin Elda Kupelwieser verabschiedet sich von der interministeriellen Kommission zur Regelung von Entschädigungen für verlassenes Eigentum. Sie war stellvertretende Vertreterin der Vereinigung der istrischen Gemeinschaften.
1981 16 dicembreBaronin Elda Kupelwieser Lonzar ist verstorben.
 

Die beim Schweizer Claims Resulution Tribunal angeführten Desposited Assets Claims ergaben seinerzeit kein Ergebnis. Die Konten waren lt. den Schweizer Banken nicht existent.