Maria Anna Kupelwieser / 18.8.1900 – 11.5.1990
Geboren in der Hinterbrühl als Tochter des Leopold “Lony” Kupelwieser (1876 ‐ 1943) und der Anna Katharina Hiller (1874 ‐ 1937) heiratete sie am 17. April 1926 Dipl.Brau Ing. Dr.nat.tech. h.c. Manfred Ritter Mautner von Markhof (17. September 1903 ‐ 4. Jänner 1981) in Brioni, wo sie bei ihrem Großvater Paul Kupelwieser, der ihr den lebenslangen Kosenamen „Pussy Cat“ verpasst hatte, auch einen großen Teil ihrer Kindheit und Jugend verbrachte (siehe ihre Erinnerungen).
Geschätzt als warmherzige Förderin und Mäzenin der Künste war sie im Gesellschaftsleben vor allem als Präsidentin des Wiener Philharmoniker Balls bekannt. Sie bekleidete das Ehrenamt von 1949 bis 1980 und erhielt als Zeichen des Dankes und der tiefen Verbundenheit die „Silberne Rose“, eine Würdigung, die bisher neben ihr nur Christl Goltz, Hilde Güden, Elisabeth Höngen, Sena Jurinac, Christa Ludwig, Lucia Popp, Leonie Rysanek und Dr. Helga Rabl-Stadler zuteil wurde. Auch war sie der Etikette und Tradition dermaßen verbunden, dass sie z. B. 1973 einen jungen Mann vom Eröffnungswalzer ausschloss, weil seine Haare zu lang waren.
Selbst eine hervorragende Pianistin, spielte sie am 4. Jänner 1943 dem mit der Familie befreundeten Richard Strauss einen Walzer aus dem Gedächtnis vor, den Franz Schubert 1826 zur Hochzeit ihres Urgroßvaters, des Malers Leopold Kupelwieser, vorgetragen und der sich – obwohl niemals aufgeschrieben – im Gedächtnis der Familientradition erhalten hatte. Strauss hielt daraufhin den „Kupelwieser Walzer“ auf einem Notenblatt fest, Gottfried von Einem – ebenfalls mit der Familie Mautner Markhof befreundet – stellte 1960 (aus Anlass des damaligen Philharmoniker Balls) eine Orchesterfassung her. Die Melodie dieses Walzers fand übrigens auch Eingang in den dritten Satz des 1975 komponierten 1. Streichquartetts Gottfried von Einems, das Maria Mautner Markhof gewidmet ist.
So hat sie sich nicht zuletzt durch die „Rettung“ des Schubert’schen Kupelwieser Walzers ein bleibendes Denkmal gesetzt, sondern bleibt auch durch ihre gesammelten und von ihrem Enkel Theodor Heinrich erfassten und veröffentlichten Kochrezepte der Nachwelt nachhaltig und bestens in Erinnerung.