Geschichte des Zentralfriedhofs
In den ersten Jahrzehnten nach seiner Errichtung war der Zentralfriedhof bei der Wiener Bevölkerung nicht gerade beliebt. Gründe dafür waren die damals große Entfernung zur Stadt, die schlechten Zufahrtsbedingungen und die weiten, öden Flächen, die ihn umgaben. Mit der Errichtung der Ehrengräber jedoch war bald ein attraktiver Anziehungspunkt geschaffen.
Direkt an der breiten Einfahrtsstraße beim Hauptportal (Tor 2), nach den Aufbewahrungshallen 1 und 2, befinden sich die Alten Arkaden mit ihren 36 Grüften. Die bekannten Ziegelrohbauten wurden 1880 im Neo-Renaissancestil errichtet, die Malereien und Vergoldungen aus dem Jahr 1883 stammen von Georg Glaser. Die architektonisch sehr eindrucksvollen Grabdenkmäler sind mit zahlreichen Reliefs und Skulpturen ausgestattet, unter ihnen befinden sich auch Ehrengräber, die Teil der österreichischen Kulturgeschichte sind.
Die Alten Arkaden
Wenn man den Zentralfriedhof durch das Tor 2 auf dem Hauptweg zur großen Friedhofskirche hin beschreitet, erkennt man die links und rechts in Rot und Gelb gehaltenen, geschwungenen Arkaden (AAL). Die Mautner Markhof´sche Familiengruft, links außen in ihrem östlichen Flügel gelegen, stellt eines der künstlerisch bedeutendsten Denkmäler des in Hannover geborenen Architekten Georg Niemann (1841 – 1912) dar. Er entwarf für sie ein Rahmensystem, das am oberen Rand von Lunetten begrenzt wird. Die drei szenischen Reliefs aus Carrara-Marmor schuf der Bildhauer Carl Kundmann (1838 – 1919), bekannt durch das Schubert-Denkmal im Stadtpark oder den Athene-Brunnen vor dem Parlament. Alle Darstellungen
- Greisenasyl
- Kinderspital
- Waisenhaus
beziehen sich auf das umfangreiche karitative Wirken Adolf Ignaz’ und seiner Kinder. Sie werden von den Schriftzügen „Ihren lieben Eltern“, „Die dankbaren Kinder“ und „Ruhestätte der Familie Ritter Mautner von Markhof“ umfasst. An der rechten Predella zeigt ein zartes Relief eine Tote, von einem Jüngling beweint.
Im Jahre 2008 wurde die Gruft nach ihrer Vandalisierung aufwendig restauriert und zusätzliche Namenspulte wurden angebracht.
Details zur Gruft
In dieser Gruft bestattete Familienmitglieder
- Mautner Markhof Adolf Ignaz (1801 – 1889; Stammvater)
- Mautner Markhof August Johann (1843 – 1883; Stammbaum-Nr. 8.)
- Mautner Markhof Charlotte (1845 – 1905; Stammbaum-Nr. 6.)
- Mautner Markhof Elisabeth (geb. Eisl; 1903 – 1966; Stammbaum-Nr. 6.4.3.)
- Mautner Markhof Georg Heinrich (1840 – 1904; Stammbaum-Nr. 6.)
- Mautner Markhof Gerhard (1901 – 1971; Stammbaum-Nr. 6.4.3.)
- Mautner Markhof Heinrich (1927 – 2009; Stammbaum-Nr. 6.4.3.1.)
- Mautner Markhof Johanna (geb. Rochlitzer; 1930 – 2020; Stammbaum-Nr. 6.4.3.1.)
- Mautner Markhof Julie Marcelline (geb. Kadich; 1812 – 1887; Stammmutter)
- Mautner Markhof Kuno (1879 – 1930; Stammbaum-Nr. 6.7.)
- Mautner Markhof Ludwig (1835 – 1918; Stammbaum-Nr. 3.)
- Mautner Markhof Elisabeth (geb. v. Buol; 1832 – 1885; Stammbaum-Nr. 3.)
- Mautner Markhof Manfred (1903 – 1981; Stammbaum-Nr. 6.4.4.)
- Mautner Markhof Manfred (1927 – 2008; Stammbaum-Nr. 6.4.4.1.)
- Mautner Markhof Maria (geb. Kupelwieser; 1900 – 1990; Stammbaum-Nr. 6.4.4.)
- Mautner Markhof Maria Antonia (geb. Göppner; 1873 – 1951; Stammbaum-Nr. 6.7.)
- Mautner Markhof Maria del Carmen (geb. Simovic; 1902 – 1936; Stammbaum-Nr. 6.6.2.)
- Mautner Markhof Marius (1928 – 2005; Stammbaum-Nr. 6.4.3.2.)
- Mautner Markhof Martha (geb. Eisl; 1875 – 1959; Stammbaum-Nr. 6.4.)
- Mautner Markhof Theodor (1869 – 1947; Stammbaum-Nr. 6.4.)
Konditionen für die Aufnahme in die Ruhestätte (Stand Juni 2017)
- einmalig Einlage* / Person (Sicherung Grabplatz, Inschrift)
- fortlaufender Erhaltungsbeitrag € 120,-* / Jahr / Person (Vereinsmitgliedschaft)
*Alle geleisteten Beiträge werden zur Pflege, Instandhaltung, Versicherung und laufenden Betreuung verwendet und durch den Verein treuhändisch verwaltet.